Öffentliche Lesung mit Ragnar Leunig aus dem Buch 'Migration nach Bocholt - Zeitzeugen berichten' am 13. November um 16 Uhr im Medienzentrum Bocholt
Am Sonntag, 13. November 2022, liest Ragnar Leunig, langjähriger Leiter des Europa-Instituts in Bocholt, aus dem Buch 'Migration nach Bocholt - Zeitzeugen berichten'. Beginn der öffentlichen Lesung ist um 16 Uhr im Medienzentrum Bocholt, der Eintritt ist frei. Leunig ist Mitautor des Buchs, das schon im Jahre 2019 erschienen ist. Lesungen konnten wegen Einschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bislang nicht durchgeführt werden. Dies wird nun nachgeholt.
Der Integrationsrat der Stadt Bocholt, die Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg, die Deutsch-Türkische Gesellschaft und die Europa Union in der EUREGIO laden alle Bocholterinnen und Bocholter und Gäste der Stadt herzlich ein.
Das Buch 'Migration nach Bocholt - Zeitzeugen berichten' ist als Band 15 der „Bocholter Quellen und Beiträge“ erschienen. Das Werk wurde in einer Arbeitsgruppe von sieben Autoren mit Interviews und ergänzenden Artikeln zu den Aspekten der Wanderung in Deutschland und der Zuwanderung nach Deutschland und speziell nach Bocholt erstellt.
Lebendig und authentisch
Insgesamt wurden 38 Interviews mit Menschen mit internationaler Familiengeschichte aus 20 Ländern und auch mit Bocholter Bürgerinnen und Bürgern geführt, die vielfältigen Kontakt zu neu hinzugezogenen Bocholterinnen und Bocholtern hatten und haben. Christian Schmeink, jetzt TV-Redakteur in Köln, hat die Interviews bearbeitet und die Texte zu den Interviews geschrieben. 'In der Publikation wird deutlich, dass die Stadt Bocholt schon seit vielen Jahrzehnten für viele Menschen mit internationaler Familiengeschichte zur zweiten Heimat geworden ist', sagt Bruno Wansing, Integrationsbeauftragter der Stadt Bocholt.
Zwei Heimaten
Durch die Interviews, in denen die Menschen ihre Wanderung und ihre Zeit in Bocholt beschreiben, wird das Buch lebendig und authentisch. 'In dem Buch wird deutlich, dass Integration ein wechselseitiger Prozess ist, in dem Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen aufeinander zugehen, ohne den eigenen kulturellen Hintergrund zu verleugnen', so Ragnar Leunig. Deutschland und Bocholt hätten wirtschaftlich und sozial von den Menschen mit internationaler Familiengeschichte profitiert. 'Die zugewanderten Menschen haben ihre Heimat in Bocholt gefunden, das starke Gefühl für ihre ursprüngliche Heimat bleibt aber bestehen. Sie haben zwei Heimaten', sagt Leunig. 'Mittlerweile gibt es auch im Duden den Plural für das Wort Heimat, das ursprünglich nur als Singular bestand', ergänzt Fatma Boland von der Volkshochschule.
Migration und Integration sind und bleiben auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aktuelle Themen. 'Wichtig für uns war, dass wir die Erfahrungen, die diese Menschen mit internationaler Familiengeschichte gemacht haben, bekannt und öffentlich gemacht werden und dass wir davon lernen', sagt Abdulkadir Kis, Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bocholt. Das Buch „Migration nach Bocholt – Zeitzeugen berichten“ sei auch eine wichtige Grundlage, um Fehler im Umgang mit Menschen mit internationaler Familiengeschichte aus der Vergangenheit zu vermeiden.
Es gibt noch einige Exemplare des Buches, das am Tag der Lesung gegen eine kleine Spende mitgenommen werden kann.