Mehr-Schicht-Betrieb beim ESB und 500 Wassersäcke // Stadt beruhigt: Triste Schotterfläche auf Verkehrsinsel Uhlandstraße/Münsterstraße wird bepflanzt
Die hohen Temperaturen verbunden mit einer andauernden extremen Trockenheit der Böden sorgen in vielen Bereichen wie etwa der Landwirtschaft weiterhin für Probleme ? und halten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Entsorgungs- und Servicebetriebes Bocholt auf Trab, die die öffentlichen Grünflächen wässern. Das berichtet Heinz Welberg, stellvertretender Betriebsleiter.
'Die Auswirkungen sind verbunden mit Mehrarbeit, und an anderen Stellen können geplante Arbeiten nicht umgesetzt werden', sagt er. Auch aktuell seien wieder Kolonnen des ESB im Einsatz, um die städtischen Grünanlagen und Baumbestände zu wässern. Zur Bewässerung der Beete sind hierfür zwei Traktoren mit Wasserfässern im Zwei-Schicht-Betrieb im Einsatz. Ergänzt werden diese Arbeiten durch ein drittes Gespann, das in den normalen Dienstzeiten im Stadtgebiet unterwegs ist, berichtet Welberg.
Wassersäcke für junge Bäume
Um vor allem junge Bäume bei den herrschenden Witterungsbedingungen zu unterstützen, hat der ESB mittlerweile rd. 500 Bewässerungssäcke im Einsatz. Diese werden durch ein weiteres Wasserfahrzeug verteilt und regelmäßig befüllt. Die Säcke geben das Wasser über mehrere Stunden an die Wurzeln ab. „Diese Methode hat sich im letzten Jahr als sehr effektiv erwiesen und uns vor Verlusten bei den betroffenen Bäumen bewahrt,“ sagt Welberg. Der zuständige Gärtnermeister David Niehaves, der die Aktion im letzten Jahr initiierte, hat daher seine Bestände noch einmal aufgestockt und koordiniert die aktuellen Einsätze.
Verkehrsinsel Münsterstraße
Aber das Wetter sorgt auch dafür, dass sich geplante Arbeiten verzögern. Aktuell erstellt der ESB im Kreuzungsbereich Münsterstraße/Uhlandstraße in Abstimmung mit dem Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt ein neues Staudenbeet. Die ehemals vorhandene, eher triste Fläche wird hierdurch aufgewertet. Allerdings stocken die Arbeiten, 'da zum einen aufgrund der Trockenheit jetzt eingesetzte Stauden wenig Chancen hätten, anzuwachsen. Zum anderen gibt es auch bei den entsprechenden Lieferanten teilweise Engpässe', so Welberg.
Besorgte Bürgerinnen und Bürger haben sich bereits an die Stadt gewandt mit der Befürchtung, dass die Fläche in dem aktuellen Zustand verbleiben soll und als Schotterfläche ausgebildet wird. Welberg beruhigt: „Die ökologische Gestaltung des Stadtgebietes hat, wann immer möglich, eine hohe Priorität.“ Hierzu arbeiten laut Welberg der im Rathaus zuständige Fachbereich Tiefbau, Verkehr, Stadtgrün und Umwelt und der ESB eng zusammen. Nicht nur bei der Neugestaltung von Flächen, sondern auch im Rahmen der Unterhaltung legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großen Wert auf Themen wie Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Biodiversität und Aufwertung des Stadt- und Mikroklimas.
Die vorhandene Fläche im Kreuzungsbereich Uhlandstraße/Münsterstraße wird in ein sowohl für den Betrachter als auch für die Tier- und Insektenwelt „abwechslungsreiches und wertvolles Habitat umgewandelt“, kündigt der ESB an (vgl. auch Pressemeldung der Stadt Bocholt vom 12. Juni 2019). Angelegt wird hier ein Staudenbeet, das verschiedene Pflanzen und Insekten beherbergen wird. Hierzu sind notwendige Arbeiten zur Vorbereitung der Flächen durch den ESB durchgeführt worden. Weiterhin wurde nun die speziell für die Pflanzen notwendige Substratmischung eingebracht. Welberg: „Es handelt sich also aktuell um einen Zwischenzustand, der sich sobald wie möglich ändern wird.“
Bürger können unterstützen
So wie die städtischen Bediensteten, kann auch der Privatmann dies unterstützen. Sei es durch eine insektenfreundliche Gestaltung seiner privaten Gärten oder durch die Bewässerung von Bäumen und Beeten in unmittelbarer Nähe des Hauses, so die Stadt.
Abschließend bittet der ESB um Verständnis und Rücksichtnahme für die im Stadtgebiet tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sich bei den im Straßenraum notwendigen Arbeiten kurzfristige Einschränkungen im Verkehr nicht verhindern lassen.