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Aktuelle News aus Bocholt 2019

Datum: 29.03.2019, 09:20 Uhr
Stadtgeschichte: Oberstudiendirektor Peter Broichmann

Stadtarchiv präsentiert das historische Foto des Monats April 2019

Im Januar 1919 bewarb sich der damalige Regierungs- und Schulrat Peter Broichmann auf die Schulleiterstelle des Städtischen Gymnasiums in Bocholt, nachdem der bisherige Direktor Professor Edmund Niesert Heiligabend 1918 verstorben war. Broichmann selbst war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Regierungs- und Schulrat beim Bezirkspräsidium Metz in Elsaß-Lothringen tätig gewesen.

Da er nach dem verlorenen Krieg als solcher von der französischen Regierung entlassen wurde, hatte er „den dringenden Wunsch, bald wieder im Schuldienste Altdeutschlands Verwendung zu finden“, wie er in einem Brief an Bürgermeister Wesemann bemerkte.

Peter Broichmann wurde am 27. Dezember 1864 in Stockheim (Kreis Düren) als Sohn eines Lehrers geboren und war bis Ostern 1885 Schüler des Dürener Gymnasiums. Danach studierte er zwei Jahre lang an der Akademie in Münster i.W. sowie von 1887-1889 an der Kaiser-Wilhelm-Universität zu Straßburg klassische Philologie und Geschichte. Nach einer Erziehertätigkeit auf Schloss Tillowitz in Schlesien kehrte Broichmann nach Straßburg zurück, legte im Sommer 1893 seine Staatsprüfung ab und erhielt die Lehrbefähigung in den Fächern Geschichte und Griechisch für alle Klassen, Latein und Deutsch für die mittleren sowie katholische Religion für die unteren Klassen.

Im Herbst 1893 übernahm er eine Stelle am Gymnasium in Saarburg (Lothringen) und war dort für 13 Jahre als Probekandidat, wissenschaftlicher Hilfslehrer und Oberlehrer tätig. 1906 übernahm er die Leitung der Realschule in Thann (Elsaß) und im Jahr darauf die Direktorenstelle des mit einer deutschen und französischen Übungsschule versehenen Lehrerseminars in Metz bzw. Montigny-lès-Metz. Seine Beförderung zum Regierungs- und Schulrat erfolgte zu Ostern 1913.

'unermüdliche Arbeiter'

Am 31. Januar 1919 wählte das Kuratorium des Städtischen Gymnasiums Bocholt den 54-Jährigen zum neuen Direktor der Schule. Peter Broichmann trat sein Amt am 1. April des gleichen Jahres an. Zu seinen wichtigsten und erfolgreich gemeisterten Aufgaben gehörten der Wiederaufbau des darnieder liegenden Schulwesens nach dem Krieg, der Ausbau des Bocholter Gymnasiums zu einer großen Doppelanstalt 1926 und der Neubau des Schulgebäudes 1928/30.

Offiziell endete seine Dienstzeit als Schulleiter am 31. März 1930. Da sich aber die Wahl eines Nachfolgers verzögerte, führte er auf Wunsch des Schulkuratoriums die Dienstgeschäfte im Gymnasium noch bis zum 15. Mai 1930 kommissarisch weiter. Erst mit der Wahl seines Nachfolgers Bartholomäus Sommer ging „der unermüdliche Arbeiter, [der] des Morgens der Erste und des Abends der Letzte war“ – so die lokale Presse -, endgültig in den Ruhestand. Kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres verstarb Oberstudiendirektor a. D. Peter Broichmann in seiner Bocholter Wohnung am 21. Oktober 1939.

Foto: Stadtarchiv Bocholt, Text: Wolfgang Tembrink






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